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Food Guide #5 – klimaneutrales kochen

Autorenbild: Mandy HindenburgMandy Hindenburg

Klimaneutral in der Küche zu kochen kann auf den ersten Blick kompliziert wirken, doch bereits kleine Veränderungen im Alltag haben einen großen Einfluss auf unseren Energie- und Ressourcenverbrauch.

Food Guide #5 klimaneutrales kochen

In Deutschland entfällt laut Umweltbundesamt ein erheblicher Teil der CO₂-Emissionen im privaten Haushalte, wobei Kochen, Backen und Warmhalten von Speisen eine wichtige Rolle spielen. Gleichzeitig laufen in der Küche zahlreiche Geräte wie Herd, Backofen, Kühlschrank oder Spülmaschine. Viele Menschen denken kaum darüber nach, ob ihr Herd unnötig lange eingeschaltet ist oder wie viel Strom ein älterer Kühlschrank wirklich verbraucht. Dieses fehlende Bewusstsein rührt daher oft, dass wir bestimmte Routinen nie hinterfragen oder als alltäglich ansehen. Studien haben gezeigt, dass ein Großteil unserer täglichen Handlungen auf Gewohnheiten basiert, die wir im Stress des Alltags beibehalten. Bequeme und schnelle Lösungen fühlen sich vertraut an und wirken daher weniger anstrengend als etwa das bewusste Abmessen von Wasser oder der konsequente Nutzen eines Topfdeckels. So treibt das Summieren kleinerer Gewohnheiten insgesamt unseren Energie- und Wasserverbrauch in die Höhe, ohne dass wir es im Einzelnen merken.


Wenn wir jedoch schon die Hälfte unserer unbewussten Praktiken verändern, kann das zu einer spürbaren Einsparung führen und unseren CO₂-Fußabdruck deutlich verringern. Ob wir beim Einkauf genauer planen oder beim Kochen darauf achten, den Herd rechtzeitig auszuschalten und die Restwärme zu nutzen, jede kleine Umstellung zählt. Die große Bedeutung der Küche wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass viele Klimagas-Emissionen nicht allein durch den reinen Energieverbrauch entstehen, sondern auch durch Lebensmittelverschwendung. Wenn man beim Kochen zu große Mengen zubereitet und die Reste nicht weiterverwertet werden, landen wertvolle Produkte im Müll, die bereits Wasser, Land und Treibhausgase für Produktion, Transport und Lagerung verursacht haben. Eine bessere Planung des täglichen Bedarfs und eine kreative Resteverwertung sind daher wichtige Bausteine, um Ressourcen zu schonen.


Im Kühlschrank können wir uns ebenfalls viel bewegen, wenn wir die Ordnung halten und die Temperatur richtig einstellen. Eine Temperatur zwischen fünf und sieben Grad Celsius reicht in der Regel aus. Wer seine Lebensmittel nach ihrer Sauberkeit sortiert und den Kühlschrank nur kurz geöffnet hält, verliert weniger Kälte an die Umgebungsluft. So lassen sich Energieverbrauch und Lebensmittelabfall deutlich reduzieren. Auch Gerätepflege und Wartung helfen, den Verbrauch zu senken. Eine dicke Eisschicht in der Gefriertruhe oder verschmutzte Kühlrippen erhöhen den Strombedarf. Manchmal lohnt es sich auch, über die Neuanschaffung eines effizienteren Geräts nachzudenken, wenn das alte bereits viele Jahre auf dem Buckel hat.


Wir achten beim Kochen bewusst darauf, einen passenden Deckel zu verwenden, um eine zusätzliche Menge Energie zu sparen. Studien zeigen, dass das Erhitzen von Wasser mit Deckel wesentlich weniger Strom oder Gas benötigt, weil die Wärme im Topf bleibt. Auch Restwärme ist ein wichtiger Trick, um effizient zu garen. Sobald das Essen kurz vor dem Garzeitende steht, kann man den Herd ausschalten und die Hitze nutzen, ohne weiter Energie zu verbrauchen. Das Gleiche gilt für den Backofen, bei dem oft die letzten Minuten reine Verschwendung sind, wenn er ohnehin schon heiß genug ist.


Der bewusste Umgang mit Wasser ist ein weiterer großer Baustein. Spülen in einer Schüssel oder mit Stöpsel statt bei ständig laufendem Hahn hilft, den Wasserverbrauch zu halbieren. Das Gleiche gilt beim Waschen von Obst und Gemüse, wobei das Einweichen in eine Schale oft schon ausreicht, sodass anschließend weniger Wasser nötig ist. Das aufgefangene Wasser kann sogar noch für die Blumen weiterverwendet werden. Es klingt zunächst nach kleinen Schritten, doch zusammengenommen führen solche Verhaltensweisen zu einer deutlich ressourcenschonenderen Lebensweise und entlasten nicht nur die Umwelt, sondern oft auch den eigenen Geldbeutel. Wer sich dann noch die Mühe macht, diese Tipps und Tricks an Familie, Kinder, Freunde oder Kollegen weiterzugeben, stößt einen positiven Dominoeffekt an und steigert das Bewusstsein für Klimaschutz im Alltag. Gemeinsam lässt sich so eine Kultur der Nachhaltigkeit etablieren, in der Kochen, Essen und Umweltverantwortung Hand in Hand gehen und in der Klimaschutz nicht als kompliziert, sondern als praktisch und sinnstiftend empfunden wird.


Hier kannst du nochmal die Podcastfolgen anhören:






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Quellen:

Umweltbundesamt (UBA), Statistisches Bundesamt, IPCC (2019), University of Manchester (2019), Fraunhofer-Institut (2020), Max-Planck-Institut (2019), Universität Hamburg (2020), Deutsche Energie-Agentur ( dena), Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft (2019), UNEP Food Waste Index (2021), Lebensmittelforum Deutschland (2021), Verbraucherzentrale NRW (2021)

(Hinweis: Die aufgeführten Studien, Organisationen und Zahlen stammen aus öffentlich zugänglichen Daten und dienen der Veranschaulichung. Im Detail können sich Angaben je nach Zeitraum und Methodik der Erhebungen unterscheiden.)


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