Lebensmittelverschwendung stoppen: Warum Ernährung eine politische Aufgabe ist.
- Mandy Hindenburg
- vor 7 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Ein Thema, das uns alle betrifft! Manchmal frage ich mich: "Warum tue ich mir das alles an? Dann sehe ich, was wir bewegt haben. "

Nach den intensiven Wochen des Wahlkampfs kehrt jetzt langsam wieder Raum für Inhalte ein und genau darauf freue ich mich am meisten. Denn es gibt Themen, die keine Pause kennen: Lebensmittelverschwendung ist eines davon.
Jährlich landen in Deutschland rund 10,8 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, das entspricht etwa 74,5 kg pro Person. Davon entstehen 58 % in privaten Haushalten. Das heißt: Nicht die Industrie oder Gastronomie, sondern wir alle haben es in der Hand. Besonders betroffen sind frisches Obst und Gemüse (35 %), Brot und Backwaren (13 %) sowie Milchprodukte (9 %). Weltweit werden sogar 1,3 Milliarden Tonnen essbare Lebensmittel weggeworfen, ein Drittel aller produzierten Nahrungsmittel.
Diese Zahlen sind nicht nur erschreckend, sie sind auch ein Spiegel unserer Haltung. Denn jedes weggeworfene Lebensmittel bedeutet verschwendete Ressourcen: Wasser, Boden, Energie, Arbeitskraft und oft auch menschliche Würde.
Warum das Thema politisch ist?
Ernährung wird oft als Privatsache verstanden. Doch das ist sie längst nicht mehr. Was und wie wir essen, beeinflusst Klima, Wirtschaft, Gesundheit und Bildung. Lebensmittelverschwendung ist daher nicht nur eine individuelle Herausforderung, sondern eine politische Aufgabe.
Jede Mahlzeit hat Folgen, ökologisch, ökonomisch und sozial. Wenn wir es schaffen, weniger zu verschwenden, entlasten wir Klima, sparen Ressourcen und fördern lokale Wirtschaftskreisläufe. Deshalb setze ich mich in der Kommunalpolitik dafür ein, dass Ernährung in Städten wie Essen Teil der Stadtentwicklung wird:
durch regionale Wertschöpfung,
durch Bildungsarbeit in Schulen,
und durch Strukturen, die nachhaltiges Handeln erleichtern.
Aber was jeder privat tun kann?
Lebensmittelverschwendung beginnt zu Hause und dort kann sie auch enden. Ein paar einfache Schritte machen den Unterschied:
Planen statt spontan kaufen. Wer Mahlzeiten im Voraus plant, kauft gezielter und wirft weniger weg.
Reste kreativ verwerten. Aus Gemüseresten wird Suppe, aus altem Brot ein Auflauf oder Croutons. In meinen Kochkursen und Büchern zeige ich regelmäßig einfache, regionale Ideen zur Resteverwertung.
Verfallsdaten verstehen. „Mindestens haltbar bis“ bedeutet nicht „sofort schlecht ab“. Sinnvoll prüfen, riechen, schmecken, das spart Geld und Ressourcen.
Kühlkette und Lagerung beachten. Viele Produkte verderben schneller, weil sie falsch gelagert werden.
Lebensmittel teilen statt entsorgen. Über Plattformen wie Foodsharing oder Nachbarschaftsgruppen kann man Überschüsse weitergeben.
Wer so handelt, leistet bereits einen Beitrag zum Klimaschutz und stärkt gleichzeitig Bewusstsein und Wertschätzung für Lebensmittel.
Was Kommunalpolitik tun kann?
Auch Städte und Gemeinden können entscheidend beitragen. In Essen setze ich mich zukünftig noch stärker dafür ein, dass Ernährung als strategisches Handlungsfeld in der Stadtpolitik verankert wird. Konkret bedeutet das:
Ernährungsbildung in Schulen fest verankern. Ich komme regelmäßig in Schulen, um mit Kindern und Jugendlichen über Lebensmittelverschwendung zu sprechen, praktisch, verständlich und motivierend. Kinder lernen durch Erleben, nicht durch Belehrung.
Workshops für Unternehmen und Verwaltung. In meinen Workshops zeige ich, wie nachhaltige Kantinen- und Einkaufsstrukturen aussehen können, von regionaler Beschaffung bis Resteverwertung. Kleine Anpassungen haben große Wirkung.
Kommunale Ernährungsstrategien entwickeln. Städte sollten Ernährung als Teil von Klimaschutz und Stadtentwicklung denken, mit messbaren Zielen, Förderprogrammen und klaren Zuständigkeiten.
Lokale Netzwerke fördern. Initiativen, Vereine und Sozialunternehmen leisten bereits großartige Arbeit. Politik sollte sie finanziell und strukturell unterstützen, statt parallel neue Projekte zu starten. Ich bin selbst Mitglied bei Initiativen wie dem Ernährungsrat Essen, Slow Food Deutschland und Foodsharing.
Öffentliche Einrichtungen als Vorbilder. Kitas, Schulen, Pflegeheime und Behörden sollten verpflichtend nachhaltige Beschaffung und Verpflegung umsetzen.
Meine Vision?
Ich glaube fest daran, dass Veränderung nur dann entsteht, wenn Menschen nicht nur reden, sondern handeln. Ich möchte mit gutem Beispiel vorangehen, nicht nur mit Ideen und Träumen, sondern mit Taten.
Seit über einem Jahr arbeite ich daran, bürokratisch und organisatorisch die vilaron Stiftung aufzubauen. Jetzt setze ich alles daran, sie mit Leben zu füllen. Mein Ziel ist klar: eine Welt zu schaffen, in der Lebensmittelverschwendung lokal bekämpft und zentral gedacht wird, mit echten Lösungen, die in Städten wie Essen beginnen und sich europaweit vernetzen.
Warum ist das so wichtig? Weil wir nur dann wirkliche Veränderung erreichen, wenn wir EU-Fördermittel gezielt für lokale Projekte nutzen können. Damit das gelingt, braucht es uns alle:
Unternehmen, die Verantwortung übernehmen,
Privatpersonen, die mitdenken und handeln,
Initiativen und Vereine, die sich vernetzen und gemeinsam Projekte umsetzen.
Ich lade dich herzlich ein, dich zu informieren, dich einzubringen und mitzuwirken. Schau gerne auf der Website vorbei und sieh, wie du die Stiftung unterstützen kannst, jede Idee, jede Spende, jeder Kontakt hilft, diese Bewegung größer zu machen.
Mach mit!
Ich lade Schulen, Unternehmen und Initiativen herzlich ein, mit mir an Lösungen zu arbeiten. Ob Workshop, Vortrag oder gemeinsames Projekt, jede Idee zählt.
📩 Kontakt: www.mandy-hindenburg.de
💚 Mehr erfahren: www.vilaron-stiftung.de