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AutorenbildMandy Hindenburg

Green Guide #1 „Unverpacktes Einkaufen“

Bewusster Konsum für Umwelt und Gesundheit durch unverpacktes einkaufen

Green Guide #1 unverpacktes einkaufen vom Podcast vilaron voice mit Mandy Hindenburg

Herzlich willkommen zu meinem Green Guide aus der ersten Podcast-Reihe von vilaron voice, in der wir uns intensiv mit dem Thema „unverpacktes Einkaufen“ beschäftigen. In den letzten Episoden haben wir die Auswirkungen von Verpackungen auf die Umwelt und Gesundheit beleuchtet und besprochen, wie die Wirtschaft mit Greenwashing oft versucht, uns zu täuschen.


Die Umweltauswirkungen von Verpackungen


Plastikverpackungen machen etwa 40 % aller weltweit verwendeten Verpackungsmaterialien aus. Allein im Jahr 2021 wurden rund 370 Millionen Tonnen Plastik produziert. Verpackungen, insbesondere aus Plastik, sind nicht nur allgegenwärtig, sondern haben erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt. Sie benötigen Hunderte von Jahren, um sich zu zersetzen, und hinterlassen dabei Mikroplastik in Ozeanen, Böden und Grundwasser.


Mikroplastik gelangt in die Nahrungskette und schadet Fischen, Meeressäugern und anderen Lebewesen. Bis zu 90 % der Seevögel haben Plastik im Magen, was zu Verletzungen oder sogar zum Tod führen kann. Studien zeigen zudem, dass Menschen jährlich Tausende von Mikroplastikpartikeln über Nahrung, Wasser und die Luft aufnehmen, was gesundheitliche Risiken birgt.


Auch die Produktion und Entsorgung von Plastik trägt erheblich zum Klimawandel bei. Laut der Umweltschutzorganisation Greenpeace stammen rund 8 % der weltweiten Erdölproduktion aus der Plastikherstellung, und bei der Verbrennung von Plastikmüll werden gefährliche Treibhausgase freigesetzt. Der Umweltschutzbund (UBA) betont, dass allein in Deutschland die Entsorgung von Plastikmüll mehr als 1,5 Millionen Tonnen CO₂ verursacht .


Verhalten und Bequemlichkeit – Warum handeln wir nicht immer umweltfreundlich?


Obwohl wir wissen, wie schädlich Plastikverpackungen sind, handeln viele von uns nicht danach. Dieses Verhalten wird als "Einstellungs-Verhaltens-Lücke" bezeichnet. Studien aus Dänemark und Deutschland zeigen, dass viele Menschen unverpackte Produkte bevorzugen würden, aber häufig aus Bequemlichkeit zu verpackten Alternativen greifen .


Diese Bequemlichkeit zeigt sich oft im Alltag. Wir greifen zu vorverpackten Lebensmitteln, weil es schneller und einfacher ist, obwohl unverpackte Produkte oft nur etwas mehr Planung erfordern. Hier können wir als Konsumenten bewusste Entscheidungen treffen, indem wir zum Beispiel wiederverwendbare Taschen und Behälter mitbringen oder gezielt Läden unterstützen, die verpackungsfreie Waren anbieten.


Tipp: Recherchiere nach Unverpackt-Läden und Wochenmärkten in deiner Nähe. Plane deinen Einkauf mit wiederverwendbaren Behältern und integriere verpackungsfreie Alternativen in deinen Alltag.


Täuschung durch Greenwashing – Wie uns die Wirtschaft in die Irre führt


Viele Unternehmen werben mit „grünen“ Begriffen wie „biologisch abbaubar“, „nachhaltig“ oder „klimaneutral“, um ihre Produkte umweltfreundlicher erscheinen zu lassen, als sie tatsächlich sind. Ein klassisches Beispiel ist Bioplastik. Obwohl es aus pflanzlichen Materialien wie Maisstärke hergestellt wird, zersetzt es sich oft genauso schlecht wie herkömmliches Plastik und trägt weiterhin zur Umweltbelastung bei.


Greenwashing – das bewusste Täuschen der Verbraucher durch umweltfreundlich klingende Begriffe – ist weit verbreitet. Ein weiteres Beispiel ist recyceltes Plastik, bei dem oft nur ein kleiner Teil tatsächlich aus recyceltem Material besteht . Laut einer Studie der Europäischen Umweltagentur glauben etwa 60 % der Verbraucher, dass Produkte mit der Aufschrift „biologisch abbaubar“ automatisch besser für die Umwelt sind, obwohl das nicht immer der Fall ist .


Tipp: Informiere dich über vertrauenswürdige Zertifikate wie das EU Ecolabel, den Blauen Engel oder das Fairtrade-Label, die strenge Umweltstandards und eine unabhängige Überprüfung garantieren.


Gesundheitsrisiken durch Plastikverpackungen


Neben den Umweltauswirkungen stellen Plastikverpackungen auch eine Gefahr für unsere Gesundheit dar. Sie enthalten Chemikalien wie Bisphenol A (BPA) und Phthalate, die in Lebensmittel übergehen können. Besonders gefährlich wird es, wenn Plastik erhitzt wird, wie etwa bei Fertiggerichten in Plastikverpackungen. Studien zeigen, dass diese Chemikalien das Hormonsystem stören und das Risiko für hormonelle Störungen oder Krebs erhöhen können .


Mikroplastik, das durch die Zersetzung von Plastik entsteht, gelangt ebenfalls in unseren Körper. Auch wenn die Forschung hier noch am Anfang steht, gibt es bereits Hinweise darauf, dass Mikroplastik Entzündungen im Körper auslösen und die Zellen schädigen kann .

Tipp: Vermeide Plastikbehälter für heiße Lebensmittel und nutze Glas- oder Edelstahlbehälter. Achte bei Plastikprodukten auf „BPA-frei“-Kennzeichnungen und setze so oft wie möglich auf unverpackte oder frische Lebensmittel.


Jeder Schritt zählt


Unverpacktes Einkaufen mag auf den ersten Blick wie eine Herausforderung wirken, aber mit kleinen Veränderungen können wir alle einen Unterschied machen. Es liegt an uns, unser Verhalten zu hinterfragen, bewusster zu konsumieren und uns nicht von Greenwashing täuschen zu lassen. Unsere Entscheidungen beeinflussen nicht nur die Umwelt, sondern auch unsere Gesundheit.


Hier kannst du nochmal die Podcastfolgen anhören:






Quellen:

  1. Umweltbundesamt (UBA). "Plastikmüll und seine Auswirkungen." 2022.

  2. Europäische Umweltagentur. "Verbraucherverhalten und Umweltbewusstsein." 2020.

  3. Greenpeace Deutschland. "Plastikmüll und seine Folgen." 2021.

  4. European Environmental Agency. "The hidden costs of recycling plastics." 2020.

  5. Studie der Europäischen Umweltagentur. "Sustainable packaging and consumer behavior." 2021.

  6. Harvard University. "Chemical Exposure from Plastic Packaging." 2019.

  7. Nature Journal. "Microplastic and its potential health impacts." 2021.


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