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Green Guide #3 – Die Macht des Konsums

Autorenbild: Mandy HindenburgMandy Hindenburg

Die Macht des Konsums beeinflusst die Umwelt, unsere Gesellschaft und sogar unser persönliches Leben.

Green Guide #3 – Die Macht des Konsums

Doch mit dieser Macht geht auch Verantwortung einher. Unser Konsumverhalten hat weitreichende Folgen, die von der Freisetzung großer Mengen an Treibhausgasen über die Verschmutzung der Meere mit Plastik bis hin zur Ausbeutung natürlicher Ressourcen reichen. So verursacht allein die Herstellung eines einfachen T-Shirts enorme Umweltauswirkungen, einschließlich eines Wasserverbrauchs von bis zu 2.700 Litern. Auch die Art und Weise, wie wir wohnen, uns fortbewegen und ernähren, trägt erheblich zu den Umweltbelastungen bei, da diese Bereiche etwa siebzig bis achtzig Prozent der durch Konsum entstehenden Umweltauswirkungen ausmachen.


Plastikmüll stellt ein weiteres gravierendes Problem dar. Jährlich gelangen rund elf Millionen Tonnen davon in die Ozeane, was nicht nur die Tierwelt bedroht, sondern auch die menschliche Gesundheit gefährdet, da Mikroplastik zunehmend in unsere Nahrungskette gelangt. Hinzu kommt, dass die Menschheit weit mehr Ressourcen verbraucht, als unser Planet nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Die Nutzung entspricht aktuell der Kapazität von 1,7 Erden. Besonders alarmierend ist die Zerstörung der Artenvielfalt durch die Abholzung von Regenwäldern, um beispielsweise Platz für Palmölplantagen zu schaffen.


Doch warum konsumieren wir so viel, obwohl wir die Folgen kennen? Viele der Ursachen liegen tief in unserer Psychologie, unserer Gesellschaft und unserem Wirtschaftssystem verwurzelt. Ein Grund ist das Belohnungssystem unseres Gehirns, das bei jedem Kauf ein Glücksgefühl auslöst. Leider ist dieses Gefühl meist nur von kurzer Dauer, was uns dazu bringt, immer mehr zu kaufen. Gleichzeitig nutzen viele Menschen Konsum als Statussymbol, um gesellschaftliche Anerkennung zu erlangen. Dabei spielt Werbung eine zentrale Rolle. Unternehmen investieren Milliarden in Marketingkampagnen, die gezielt unsere Emotionen ansprechen und uns dazu verleiten, Produkte zu kaufen, die wir oft gar nicht brauchen. Algorithmen und soziale Medien verstärken diesen Effekt, indem sie uns gezielt auf unsere Vorlieben zugeschnittene Angebote präsentieren.


Unser Konsumverhalten ist jedoch nicht nur individuell bedingt, sondern auch ein Ergebnis historischer und gesellschaftlicher Entwicklungen. Seit der Industrialisierung hat sich der Zugang zu Konsumgütern massiv vereinfacht, und in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstand eine Konsumgesellschaft, in der der Kauf von Produkten mit Fortschritt und Glück gleichgesetzt wurde. Gleichzeitig fördern wirtschaftliche Systeme durch geplante Obsoleszenz und Subventionen für umweltschädliche Produkte wie fossile Brennstoffe oder Fleisch den übermäßigen Konsum.


Es gibt jedoch Wege, diese Entwicklungen zu ändern und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Politische Maßnahmen können Unternehmen dazu verpflichten, umweltfreundlicher zu produzieren, während Subventionen für erneuerbare Energien und nachhaltige Produkte den Übergang zu einem ressourcenschonenden Wirtschaften erleichtern könnten. Auch die Einführung einer Kreislaufwirtschaft, bei der Produkte recycelbar oder reparierbar gestaltet werden, wäre ein wichtiger Schritt. Bildung spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle. Wenn Schulen und Medien ein Bewusstsein für die Folgen unseres Konsums schaffen, können zukünftige Generationen nachhaltigere Entscheidungen treffen.


Auch wir als Privatpersonen können viel tun, um die Welt positiv zu beeinflussen. Ein bewussterer Umgang mit Konsum beginnt mit der Frage, ob wir ein bestimmtes Produkt wirklich benötigen. Der Kauf von langlebigen und hochwertigen Produkten sowie der Fokus auf regionale und nachhaltige Waren können einen großen Unterschied machen. Darüber hinaus ist es wichtig, Ressourcen zu schonen, indem wir Dinge reparieren, tauschen oder teilen, anstatt sie wegzuwerfen. Besonders im Bereich der Ernährung können wir viel bewirken, indem wir weniger Fleisch konsumieren, Lebensmittel retten und saisonale Produkte bevorzugen. Bereits ein fleischfreier Tag pro Woche kann die Umweltbelastung erheblich reduzieren.


Gemeinschaftliches Engagement ist ein weiterer wichtiger Faktor. Die Teilnahme an Projekten wie Urban Gardening, Clean-Ups oder Gemeinschaftsgärten fördert nicht nur den Umweltschutz, sondern stärkt auch das Miteinander. Indem wir unsere Erfahrungen und Ideen mit anderen teilen, können wir ein Bewusstsein für nachhaltige Alternativen schaffen und weitere Menschen inspirieren.


Letztlich liegt die Macht des Konsums in unseren Händen. Wenn wir unser Verhalten hinterfragen und bewusste Entscheidungen treffen, können wir eine lebenswerte Zukunft schaffen. Es geht nicht um Perfektion, sondern um kontinuierliche Verbesserung. Jeder Schritt zählt – für uns und kommende Generationen.


Hier kannst du nochmal die Podcastfolgen anhören:






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Quellen:

  1. Umweltbundesamt: Konsum und Umwelt – zentrale Handlungsfelder. Verfügbar unter: umweltbundesamt.de

  2. WWF Deutschland: Nachhaltiger Konsum. Verfügbar unter: wwf.de

  3. Welt.de: Plastikmüll in Entwicklungsländern. Verfügbar unter: welt.de

(Hinweis: Die aufgeführten Studien, Organisationen und Zahlen stammen aus öffentlich zugänglichen Daten und dienen der Veranschaulichung. Im Detail können sich Angaben je nach Zeitraum und Methodik der Erhebungen unterscheiden.)


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