Strategietage mit Haltung
- Mandy Hindenburg
- 17. März
- 3 Min. Lesezeit
Für eine Politik, die umsetzt. Es war ein starkes Zeichen für unsere gemeinsame Vision, als wir bei Volt Essen beschlossen haben, zur Kommunalwahl im September 2025 anzutreten. Doch mit diesem Entschluss begann erst die eigentliche Arbeit. Denn für uns war sofort klar, dass wir nicht einfach ein Wahlprogramm schreiben wollten, das sich an der Oberfläche orientiert. Uns war wichtig, dass wir miteinander ins Gespräch kommen. Nicht nur über politische Inhalte, sondern auch darüber, was uns persönlich bewegt. Was wir in dieser Stadt sehen. Was uns ärgert. Was uns fehlt. Und was wir gemeinsam verändern wollen.

So kamen wir an zwei intensiven Samstagen zusammen. Unterschiedlichste Menschen, verschiedene Hintergründe, aber alle mit einer klaren inneren Haltung: Wir wollen, dass sich in Essen etwas bewegt. Und wir wollen das nicht nur fordern, sondern aktiv gestalten. Was diese Tage besonders gemacht hat, war nicht nur der Austausch über Probleme, sondern das gemeinsame Nachdenken über Lösungen. Ideen aus ganz Europa wurden zusammengetragen, Erfahrungen geteilt, Beispiele diskutiert. Denn Volt ist eine europäische Bewegung und wir denken auch lokal europäisch. Wenn eine Idee in Amsterdam, Paris oder Kopenhagen funktioniert, dann fragen wir uns: Wie kann das auf Essen passen? Was müssten wir anpassen? Und was würde uns hier wirklich weiterbringen?
Ein Thema hat uns besonders tief bewegt: die Ungleichheit zwischen dem Essener Norden und dem Essener Süden. Immer wieder wurde in den Gesprächen deutlich, dass sich viele Menschen im Norden abgehängt fühlen. Es war nicht nur eine Feststellung, es war spürbar. Ein kollektives Unwohlsein, das viele aus ihrem Alltag kannten. Die Frage stand im Raum: Warum gibt es in Stadtteilen mit Einfamilienhäusern so viele Stromtankstellen, während andere Stadtteile, in denen sich Menschen vielleicht nicht so laut Gehör verschaffen, kaum Zugang zu moderner Infrastruktur haben? Wer entscheidet das? Und warum scheint sich daran so wenig zu ändern?
Diese Beobachtung war kein schneller Vorwurf. Sie war der Ausgangspunkt für eine ehrliche und tiefgehende Diskussion. Wir wollten verstehen. Und wir wollten raus aus dem Gefühl, dass man sich übersehen fühlt. Denn genau das ist es, was Vertrauen zerstört: das Gefühl, dass sich nichts ändert, obwohl auf dem Papier so viel beschlossen wurde. In all den Strategien, Konzepten und Visionen, die von der Stadt entworfen wurden, steckt so viel Gutes und doch fehlt es an der Umsetzung. Warum? Wo bleiben die Erfolge, die im Alltag spürbar sind? Warum dauert es Jahre, bis aus einer Idee Realität wird?
Transparenz wurde zu einem unserer zentralen Anliegen. Denn nur wer weiß, was geplant ist, was umgesetzt wurde, was scheitert und warum, kann sich einbringen. Nur wer mitsprechen darf, entwickelt Vertrauen. Und nur wer sich gesehen fühlt, wird sich auch gehört fühlen. Deshalb haben wir beschlossen, Umfragen auf unserer Webseite zu platzieren. Nicht als Pflichtübung, sondern als Einladung. Wir möchten wissen, wie Essenerinnen und Essener ihre Stadt erleben. Was sie stört. Was sie sich wünschen. Was sie brauchen. Wir möchten zuhören. Und dann handeln.
Denn das war vielleicht die wichtigste Erkenntnis unserer Strategietage: Wir wollen Politik des Handelns machen. Wenn es schon so viele durchdachte Papiere gibt, dann nehmen wir sie beim Wort. Dann nehmen wir sie in die Hand und gehen mit den Menschen zusammen in die Umsetzung. Nicht irgendwann. Jetzt. In dieser Legislaturperiode. Mit kleinen Schritten. Mit konkreten Erfolgen. Mit sichtbaren Veränderungen.
Diese Strategietage waren ein Aufbruch. Keine Diskussion, die im Raum verhallt. Sondern ein Moment der Klarheit. Alle, die dabei waren, haben gespürt, dass hier etwas beginnt. Dass wir nicht nur Teil einer Partei sind. Sondern Teil einer Haltung. Einer Bewegung. Und einer Verantwortung. Wir haben gemeinsam entschieden: Wir wollen sichtbar sein. Wir wollen hörbar sein. Und wir wollen die sein, die anpacken.
Ich bin stolz darauf, Teil dieser Gruppe zu sein. Teil von Volt. Und ich bin überzeugt davon, dass wir eine echte Alternative sind, für alle, die mehr wollen als Worte. Für alle, die Veränderung nicht nur fordern, sondern gestalten möchten. Gemeinsam. Schritt für Schritt. Mit Haltung. Mit Herz. Und mit dem festen Willen, dass Politik wieder nahbar, greifbar und wirksam wird. Vor allem im Essener Norden. Denn auch dort gehört Zukunft hin.
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