Wenn der Mut größer ist als der Plan - mein Gespräch mit Daniela Wirth
- Mandy Hindenburg
- 31. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Mai
Es gibt Podcast-Gespräche, die bleiben. Nicht nur, weil die Geschichte besonders ist, sondern weil sie nachhallt. Daniela Wirth war mein Gast in einer neuen Folge von „Level Up – The Female Podcast“ – und es war genau so ein Gespräch.

Daniela ist jemand, der viel gesehen und gestaltet hat. Sie war in verantwortungsvoller Position, Geschäftsführerin in der beruflichen Bildung, strategisch stark, führungserfahren, vernetzt. Und dann kam dieser Moment – ganz ruhig, ganz klar – in dem sie wusste: Ich gehe. Ohne Plan B. Ohne Absicherung. Nur mit dem Gefühl, dass es nicht mehr das ist, was sie ausfüllt.
Was mich dabei besonders berührt hat, war nicht nur diese Entscheidung an sich – sondern der Weg dahin. Denn er war nicht spontan, sondern getragen von Reflexion, Persönlichkeitsentwicklung und einer großen Klarheit: Ich will nicht nur gestalten, ich will wieder nah am Menschen arbeiten.
In diesem Gespräch war ich nicht nur Gastgeberin, sondern auch sehr aufmerksame Zuhörerin. Weil ich viele der Gedanken, die Daniela teilt, selbst kenne. Dieses innere Ringen mit Rollen, Erwartungen, dem Gefühl von Verantwortung – und dem gleichzeitigen Wunsch, sich selbst nicht zu verlieren.
Was Daniela gemacht hat, war kein Bruch, sondern eine konsequente Weiterentwicklung. Sie hat nicht „alles hingeschmissen“, wie man es ihr vielleicht unterstellen würde. Sie hat sich vielmehr gefragt: Wer bin ich – jenseits der Rollen, die ich ausfülle?
Und genau da sind wir uns begegnet. Denn auch ich kenne diese Phasen. In denen man merkt: Ich funktioniere, aber ich lebe nicht mehr das, was mich eigentlich antreibt. Ich habe mir Zeit genommen, mich neu sortiert – Daniela hat das mit einem klaren Schnitt getan. Zwei Wege – mit einem ähnlichen Ziel: wieder bei sich selbst anzukommen.
Es war ein tiefes, offenes und auch sehr ehrliches Gespräch. Daniela hat nicht beschönigt. Sie hat über Zweifel gesprochen, über die Einsamkeit in Führungsrollen, über die Leerstelle nach dem Ausstieg. Und sie hat beschrieben, was ihr geholfen hat: Mentoring, Mastermind-Gruppen, das Netzwerk im BPW eClub – und das Vertrauen, dass sich neue Türen öffnen, wenn man bereit ist, durch die alten zu gehen.
Heute ist sie bei der Handwerkskammer Köln tätig, leitet dort die Prüfungsabteilung für Fortbildungs- und Meisterprüfungen. Ein neues Umfeld, ein neues Thema – aber wieder ganz nah an den Menschen. Ihre Augen haben geleuchtet, als sie von jungen Menschen sprach, die freitagsabends zur Meisterschule kommen. Von Aufbruch, von Wert, von Zukunft.
Dieses Gespräch hat mir wieder einmal gezeigt: Berufliche Entwicklung ist nicht linear. Sie ist lebendig. Und sie braucht Mut – nicht immer für den nächsten großen Schritt, sondern oft für das Innehalten. Für das ehrliche Hinschauen. Für die Frage: Ist das, was ich gerade tue, noch stimmig?
Daniela hat den Mut gehabt, diese Frage zu stellen. Und sie hat Antworten gefunden, die nicht nur sie weitergebracht haben, sondern auch andere inspirieren können. Denn genau das ist es, was wir mit unserem Podcast wollen: Raum schaffen für Geschichten, die Mut machen. Für Frauen, die sich trauen. Für Stimmen, die gehört werden sollen.
Ich lade dich herzlich ein, in diese besondere Folge reinzuhören. Nicht nur, um Daniela kennenzulernen, sondern auch, um dich selbst vielleicht ein Stück weit zu spiegeln.
Die neue Folge findest du überall, wo es Podcasts gibt und hier:
Wenn du magst, schreib mir gerne, was du aus diesem Gespräch mitnimmst. Denn auch das ist für mich Teil des Netzwerks, das wir hier aufbauen – im Podcast, im echten Leben, im gemeinsamen Weitergehen.
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