Wie der Network Navigator entstanden ist
- Mandy Hindenburg
- 2. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Ein persönlicher Blick hinter die Kulissen
Es gibt diese Momente im Leben, in denen man innehält, zurückblickt und realisiert, was alles in Bewegung geraten ist, nur weil man selbst sich in Bewegung gesetzt hat. So ein Moment war es, als ich den Network Navigator ins Leben rief, ein Konzept, das heute vielen Frauen als Wegweiser für ihr eigenes, strategisches Netzwerken dient. Und auch für mich war es ein Weg, der nicht geradlinig verlief, sondern voller kleiner Aha-Erlebnisse, Zweifel, Begeisterung und der Bereitschaft, über meine eigenen Grenzen hinauszugehen.

Alles begann mit einer Beobachtung im BPW, dem Frauenverband, der mir seit Jahren ein wichtiges Netzwerk ist. Immer wieder hörte ich den Wunsch nach mehr Struktur, mehr Klarheit, mehr Orientierung im Networking. Poolmodelle gab es viele, manche davon gut gedacht, aber selten nachhaltig umgesetzt. Oft blieben Fragen offen: Wie bleibe ich langfristig am Ball? Wie gehe ich strategisch vor, ohne mich zu verlieren? Wie kann ich mit meinen begrenzten Ressourcen überhaupt sichtbar werden? Ich kannte diese Fragen, nicht nur aus Gesprächen, sondern auch aus meiner eigenen Erfahrung. Und ich spürte: Da ist Raum für etwas Neues.
Da ich bereits einige Präsenz-Workshops zum Thema gegeben hatte, kam mir die Idee, diesen Workshop zu digitalisieren. Kein einfacher Schritt für jemanden wie mich, die keine klassische Trainerin ist, sondern sich vielmehr über praktische Erfahrung und authentisches Erzählen definiert. Ich hatte keine fertigen Module in der Schublade, keine Ausbildung im Methodenkoffer, aber ich hatte ein Netzwerk, eine Idee und das Vertrauen, dass Menschen von Menschen lernen wollen. Und ich wusste, dass meine Erfahrung, meine Haltung und mein Weg vielen Frauen Mut machen kann, ihren eigenen Netzwerkpfad zu gehen.
Der Network Navigator war geboren, nicht als fertiges Konzept, sondern als Prozess. Ich habe mich entschieden, das Risiko einzugehen und ihn in die virtuelle Welt zu übertragen. Und was soll ich sagen? Der Workshop war schneller ausgebucht als gedacht. Zwanzig Frauen meldeten sich an, und plötzlich stand ich vor der spannenden Aufgabe, all das, was bisher im Raum, im direkten Austausch und oft zwischen den Zeilen stattfand, in eine virtuelle Struktur zu übersetzen.
Was mir dabei half? Mein Netzwerk, natürlich. Menschen, die mir mit ihren Erfahrungen zur Seite standen, Feedback gaben, mich ermutigten, weiterzugehen, obwohl ich manchmal unsicher war. Denn dieser Schritt raus aus der Komfortzone war kein kleiner, aber er war notwendig. Sichtbarkeit entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Echtheit. Und genau das wollte ich zeigen: Dass es auch ohne Hochglanzfolien, aber mit klarer Haltung und echter Erfahrung funktionieren kann.
In zehn Tagen beginnt der Workshop, und ich werde zwanzig Frauen begleiten dürfen, auf ihrem ganz persönlichen Weg zu einer strategischen Netzwerkhaltung. Wir werden gemeinsam reflektieren, hinterfragen, ausprobieren. Und ich bin überzeugt: Es wird nicht nur darum gehen, Kontakte zu knüpfen. Es wird darum gehen, sich selbst zu finden in diesem Netz aus Möglichkeiten, Herausforderungen, Perspektiven.
Warum mir das so wichtig ist? Weil ich weiß, wie viele Bälle wir Frauen gleichzeitig jonglieren. Beruf, Familie, Care-Arbeit, gesellschaftliches Engagement und zwischendurch die Sehnsucht nach Erfüllung, Anerkennung, Sinn. Viel zu oft bleibt dabei unsere eigene Entwicklung auf der Strecke. Dabei brauchen wir genau dann ein starkes Netzwerk – nicht nur im Beruf, sondern in allen Lebenslagen. Denn wer weiß, an wen er sich wenden kann, wenn es eng wird, wenn eine Idee flügge werden will oder wenn ein Projekt Unterstützung braucht, ist nicht mehr auf sich allein gestellt.
Der Network Navigator ist kein starres System. Er ist ein Kompass. Ein Instrument, das hilft, sich im eigenen Netzwerk zurechtzufinden, Schwerpunkte zu setzen, Kraftquellen zu erkennen. Und vielleicht am allerwichtigsten: das eigene Warum zu finden. Denn am Ende geht es nicht um mehr Kontakte, sondern um mehr Klarheit.
Ich bin gespannt auf die Reise. Und ich freue mich, dass ich den Mut hatte, sie zu beginnen. Denn jede Veränderung beginnt mit einer Entscheidung. Und diese Entscheidung kann der Beginn von etwas Großem sein.
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